Referenzen – Der AquaDoc im Putenstall
Früher musste der Putenhalter in einem 1000-Liter-Trinkwassertank das Medikament auflösen und immer wieder umrühren, damit sich nichts am Boden absetzt. Eine Behandlungsmethode, die nicht nur überholt ist, sondern auch gefährlich, denn sie kann dazu führen, dass die Tiere zu wenig Medikamentenwirkstoff bekommen. Deswegen darf so inzwischen auch nicht mehr behandelt werden.
Je größer die angemischte Stammlösung aus Medikament und Wasser ist, desto größer ist auch die Gefahr, dass ein Antibiotikum an Wirkung verliere. Beispiel Amoxicillin: Das Antibiotikum besitzt gelöst in Wasser eine Halbwertzeit von 12 Stunden. Das bedeutet: Eine Lösung, die vor einem halben Tag angemischt wurde, hat nicht mehr die volle Wirkung. Bakterien können überleben und den Erfolg der Behandlung zunichtemachen. Im schlimmsten Fall mutieren die Keime und entwickeln Resistenzen.
Immer frisch angemischte Medikamentenlösung
Putenhalter Große-Klönne hat sich auf der Suche nach einem guten Dosiersystem für Medikamente intensiv mit der Problematik befasst. In dem Gerät namens Aqua Doc können Pulver, Granulat, flüssige Medikamente und Zusatzstoffe frisch angemischt werden. Ein kleiner Computer regelt, wie viel jeweils hergestellt werden muss.
Das System mischt in der Regel nur zwei bis drei Liter Stammlösung an. Ist diese Menge verbraucht, folgt sofort die nächste Mischung. Die Gefahr, dass sich ein Wirkstoff im Wasser zersetzt, ist deutlich geringer, denn die Medikamenten-Stammlösung gelangt frisch in den Stall. Zudem sorgt ein Rührwerk dafür, dass sich keine Wirkstoffe auf dem Boden des Behälters absetzen.
Arzneimittel-Einsatz geht zurück
Wichtig ist auch, dass sich Behälter gut reinigen lassen. Auch hier gilt: Je kleiner, desto besser. Bei großen Tanks sei es fast aussichtslos, denn irgendwann setze sich ein Biofilm ab, der für zusätzliche Keimbelastung sorgt, weiß Landwirt Große-Klönne.
Und das automatische System hat noch einen Vorteil: Die Gabe von Medikamenten muss gegenüber dem Gesetzgeber genau dokumentiert werden. Das erledigt für Stefan Große-Klönne der Computer. Landwirt und Tierarzt können den Therapieverlauf genau ablesen und den Erfolg kontrollieren. Dabei haben Tierarzt und Landwirt festgestellt, dass sie weniger Medikamente einsetzen müssen. Über die eingebaute Trinkwasser-Aufzeichnung lässt sich zudem der Wasserverbrauch an sich kontrollieren. Und noch etwas passt Stefan Große-Klönne gut: „Die Tiere sind schneller wieder fit als früher.“