Schweinehalter setzt auf den Multiphasenfütterung mit dem VoluMeter
Der Versuch bei Landwirt Friedrich Runge im niedersächsischen Diepholz lief über drei Durchgänge in einem Stall mit 840 Plätzen in vier Abteilen. Die Hälfte der Tiere wurde auf herkömmliche Weise mit Fünf-Phasen-Fütterung gemästet. Die andere Hälfte bekam die Multiphasenfütterung.
Auch bei der Multiphasenfütterung werden fünf verschiedene Futtersorten eingesetzt, jedoch werden diese miteinander verschnitten, so dass immer nur der tatsächliche Bedarf der Tiere gedeckt ist. Die Mischung wechselt von Tag zu Tag. Dadurch können vorzeitig nährstoffärmere Futtermittel eingesetzt werden.
Die Ergebnisse sind eindeutig: In allen drei Versuchen schieden die Tiere mit Multiphasenfütterung deutlich weniger Stickstoff und Phosphat aus. „Das zeigt, dass die Schweine ganz nah am Bedarf gefüttert wurden“, bilanziert Friedrich Lührs, Geschäftsführer von Lührs Gerätebau.
15 Prozent weniger Stickstoff
Gegenüber der Kontrollgruppe produzierten die Tiere mit Multiphasenfütterung rund 15 Prozent weniger Stickstoff und rund 20 Prozent weniger Phosphat. Bezogen auf Stickstoff werden bei 2500 Mastschweinen pro Jahr wie auf Hof Runge etwa 8 Hektar weniger Nachweisfläche benötigt. Die Ersparnis liegt in diesem Fall bei rund 3200 Euro.
Gleichzeitig sinken die Kosten für das Futter. Durch das Verschneiden kann das günstigere Endmastfutter früher eingesetzt werden. Um die Ernährung am Bedarf besonders am Ende der Mastperiode zu optimieren, hat der Futtermittelhersteller Deuka ein spezielles Endmastfutter für die Multiphasenfütterung entwickelt. Beim Einsatz dieses Futter hat der Mäster seinen Deckungsbeitrag pro Schwein um bis zu 6 Euro gesteigert. Das bedeutet bei mehr als 800 Schweinen pro Durchgang Mehreinnahmen von rund 5000 Euro.
Tränke senkt Güllevolumen
Das hat Landwirt Friedrich Runge überzeugt, zumal die Tiere sogar um bis zu 20 Gramm mehr pro Tag zugenommen haben. Auch die Verlustrate war in allen Versuchen deutlich geringer, im Schnitt nur halb so hoch wie bei herkömmlicher Fütterung. Die Kosten für den Einbau einer volumengesteuerten Dosiertechnik, die für die Multiphasenfütterung benötigt wird, hat der Landwirt nach weniger als einem Jahr amortisiert.
Damit auch das Volumen der Gülle sinkt, hat Runge eine neuartige Super Bowl Tränke eingebaut. Bei diesem speziell entwickelten System werden die Vorteile einer Nippeltränke mit immer frischem Wasser und der einer Beckentränke mit Deckel verknüpft. Das System stellt sicher, dass nahezu kein Wasser in die Güllegrube fließt. Der Güllelagerraum füllt sich langsamer und reicht dann auch für die länger werdenden Perioden des Düngeverbots im Winter aus. Nach dem Umbau auf Super Bowl Tränke hat Runge über 6 m³ Gülle je Tränke im Jahr eingespart.